Von null auf Supermarathon – Rolf-Jürgen Frey, Jahrgang 1956

Von null auf Supermarathon – Rolf-Jürgen Frey, Jahrgang 1956
28. Mai 2016 RC | Henrik

Von null auf Supermarathon

Rennsteiglauf ErfolgsgeschichteIm Jahr 2010 entschloss ich mich, ein paar Pfunde (30 Kg) leichter zu werden. Nach dem Motto: „Abnehmen heißt mehr Platz zum Leben“. Da man mit Ausdauersport am besten Gewicht verliert, begann ich zu laufen. Am Anfang war die Überwindung, selbst kurze Strecken zu joggen, enorm. Mein Gewicht ging nach unten und meine Motivation, weiter zu laufen, ging nach oben.

Mein erster Wettkampf waren 5 km auf dem Hockenheimring. Ich war stolz wie Bolle! Im Juli 2011 schloss ich mich dem Marathon-Team Ketsch an. Schnell fühlte ich mich sehr wohl in dieser Gemeinschaft und zwangsläufig folgten Wettkämpfe über 10 km und Halbmarathon. Meinen  ersten Marathon lief ich 2012 in Monschau/Eifel in einer Zeit von 5 Std. und 12 Min. 35 Sek. Im Ziel warteten meine 92-jährige Mutter und meine Tante. Meine Schwester Siglinde, die mich auch zum Laufen motiviert hatte, begleitete mich bei diesem Lauf. Im Januar 2014 entschlossen wir (Andrea, Jochen, Siglinde und ich) uns, ins RUNNING Company Lanzarote Laufcamp zu fahren, um ein professionelles Training kennen zu lernen.

Im September 2015 haben meine Schwester Siglinde und ich uns dann zum Supermarathon über 72,97 km auf dem Rennsteig angemeldet. Da ich schon mehrere Marathons z.B. Liechtenstein und Davos mit jeweils über 1.800 HM gelaufen bin, unterschätzte ich den erhöhten Trainingsaufwand gewaltig, woraufhin mein Lauffreund Jochen ohne mein Wissen Kontakt zu Bianca aufnahm. Sie erstellte mir dann Woche für Woche einen Trainingsplan und das 13 Wochen lang. Das Training schien mir auf den ersten Blick nicht machbar, aber ich wollte es zumindest versuchen. Und siehe da, die Kombination aus den harten Tempoeinheiten und den langsamen langen Läufen klappte erstaunlich gut und ich merkte, wie ich von Woche zu Woche ausdauernder und schneller wurde.

Am 21.5.2016 war dann um 6 Uhr in Eisenach der Start zu meinem bisher größten Laufabenteuer. Es erwarteten mich ein Wanderweg über 72,97 Km mit insgesamt 3.249 Meter Höhendifferenz und Sonnenschein sowie 14 gut sortierte Verpflegungsstellen. Meine kulinarischen Begleiter waren Haferschleim, Heidelbeersuppe, heiße Würste, Butter-Schmalz und Wurstbrote, Zitronen mit Salz, Fruchtriegel, Tee, Vita-Cola, Apfelschorle und Wasser. Ich nahm mir den Ratschlag von Bianca zu Herzen, mich an den Verpflegungsstellen gut zu versorgen.  Bei km 8, 13, 18, 25, 55 und im Ziel erwartete mich mein hoch motiviertes Begleiterteam mit Jochen, Andrea und Siglinde fotografierend und schreiend. Jochen lud die Bilder kommentierend in die Marathon-Team Ketsch App, die somit live dabei waren, was mir zusätzlich Auftrieb gab. Bei Km 30 kam mir der Gedanke „Jetzt nur noch einen Marathon! Auf geht’s!“ Nach km 60 dachte ich, meine Uhr zeige die gelaufenen Kilometer nicht mehr richtig an. Aber ab Km 66 verlief die Strecke überwiegend bergab und konnte noch einen km-Schnitt von 6:00 bis 6:34 laufen. Viele Läufer konnten hier nur noch gehend die Strecke bewältigen. Das Ziel erreichte ich nach 10 Stunden, 12 Minuten und 40 Sekunden.

Für dieses tolle Erlebnis bedanke ich mich besonders bei Bianca und Jochen, ohne ich dieses Ziel nicht erreicht hätte.

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