Anfangen und Weitermachen

Anfangen und Weitermachen
24. Oktober 2017 RC | Bianca

Anfangen und Weitermachen

Alfred WegerWenn es so einfach wäre. In meinem zweiten Jahr bei der RUNNING Company musste ich auch die Herausforderungen kennen lernen. Bereits bei meinem ersten Halbmarathon 2015 (1:46 h) habe ich mir eine Knochenhautentzündung zugezogen. Das ist ja kein echter Schmerz, zumindest bei mir, der leicht von reichlich Motivation und positivem Denken überlagert werden kann. So trainierte ich auch 2016 weiter, musste aber immer wieder Trainings abbrechen oder unter Schmerzen laufen. Es drohte der Spaß verloren zu gehen, weshalb ich auf ärztliches Anraten das Lauftraining stoppte. Bianca versorgte mich mit Alternativtrainingsplänen – Radfahren und Aquajogging waren jetzt angesagt, beides nichts für mich, ich war stark demotiviert und hörte ganz auf.




Nach einer ordentlichen Trainingspause von etwa zwei Monaten kam eine Mail von Bianca: „Komm doch mal wieder ins Gruppentraining und mach zumindest langsam mit“. Eine großartige Idee und der Auslöser jetzt auch die anderen Hürden ernsthaft anzugehen. Rückschläge wegstecken, trotzdem dran bleiben, sich in Geduld üben, die Erwartungen herunter schrauben und immer weitermachen, das ist die ganze Wahrheit.




Anfang 2017 fing ich nach Rücksprache mit Bianca wieder langsam mit dem Training an. Dann wieder ein Rückschlag, wieder Radfahren, wieder pausieren – egal, einfach weitermachen. Stabi, Koordination, Dehnen, alternatives Training, das war mein Mantra. Es war Ende April. Für die Läufe im Herbst hatte ich noch Hoffnung und fing wieder mit dem Laufen an. 20 Minuten, Pace 8:00 min/km! Was für eine Prüfung für mich. Jeden zweiten Tag raus, immer etwas länger und immer schön langsam. Nach Wochen konnte ich wieder 90 Minuten durchlaufen und wagte mich Mitte Juni wieder ins Gruppentraining. Die Gruppendynamik ist einfach toll!




Ab Ende Juni gab es wieder ordentliche Trainingspläne – individuell für mich und von optimal auf meinen Zustand zugeschnitten. Das Ziel war der Halbmarathon um den Tegernsee, das waren noch 10 Wochen aber ich übte mich ja immer noch im Herunterschrauben meiner Erwartungen.




17.9.2017, Halbmarathon am Tegernsee, Nieselregen und 9°. Das geht auch angenehmer. Allein die Höhenmeter sind kein Spaß, dann noch eine klitzekleine Erkältung, Hauptsache ins Ziel kommen, dachte ich. Erstaunlicherweise bin ich ordentlich bis zum Ende durchgelaufen und es kam eine Zeit von nur etwas mehr als 1:40 h heraus, ich hatte keinerlei Schmerzen, war happy und wollte mehr.




Der Plan von Bianca sagt mir, erst mal weitermachen mit dem Training, dann ein 10km-Testlauf in Anzing und dann Halbmarathon in München. OK.




3.10.2017, Anzing, der Schweiger Forstlauf, natürlich wieder leichter Regen dieses Mal 12°. Alle Läufer kennen den Kick, wenn man bei Regen startet, egal ob Training oder Wettlauf, nach kurzer Zeit bist Du sicher kein Sofa Surfer zu sein und dann „nur“ 10 km, das macht schnelle Beine. Und – 44:51 min. – Bestzeit!




8.10.2017, Halbmarathon München, trocken (hoppala) und wieder 12°, so habe ich es mir gewünscht, bis auf das Hustenbonbon in meinem Mund. Beim Start gut positionieren hatte ich mir gemerkt, nicht zu schnell loslaufen – wichtig für mich – und „leicht“ muss es sich anfühlen. Nach dem Tegernseelauf war die kleine Steigung beim SZ Hochhaus ein Kinderspiel, bergab am Rosenheimer Berg hat es angefangen richtig Spaß zu machen, den Oberanger hoch und Sendlinger Straße wieder runter, herrlich. Arcisstraße, ein kleines Tief, Tempo raus, Schluck Wasser und ab auf den Königsplatz. Auf der Luisenstraße läuft es wieder, friends and family warten in der Theresienstraße, angefeuert und liebevoll beschimpft geht’s auf die Leopoldstraße, endlich wieder die Trommler. Sollte ich jemals bei einem Marathon starten, dann laufen die Trommler immer hinter mir. Es kommt die leichte, aber lange Steigung die Franz-Josef-Straße hoch, vielleicht ist die aber nur gefühlt. Meine Pace stimmt immer noch, für eine gute Zeit muss ich aber noch eine Schippe drauflegen – also Vollgas. Die Beine spielen mit, da ist noch Luft nach oben. Ackermannstraße, Olympiapark, ich kann das Stadion sehen, jetzt geht alles. Rein ins Marathontor, ein unbeschwertes Lächeln für die Galerie, das Olympiastadion mit Tartanbahn und Publikum, hoch die Hacken für den Endspurt und – 1:38:56 h – Bestzeit!

Danke Bianca, danke RUNNING Company, nächstes Jahr fallen die 1:35 h!

 

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