Berlin Marathon 2019: wie habe ich das bloß geschafft? – Markus Puttlitz, Jahrgang 1969

Berlin Marathon 2019: wie habe ich das bloß geschafft? – Markus Puttlitz, Jahrgang 1969
23. Oktober 2019 Regina

Berlin Marathon 2019 – wie habe ich das bloß geschafft?


Die letzten Jahre waren läuferisch nicht leicht nach einer Achillessehnen-OP 2017 und ärgerlich langer Heilungsphase. Eine Zeitlang bin ich nicht selbst angetreten, sondern habe vor allem Freunde aus der RUNNING Company wie Christiane, Nicoletta, Karin und Klaus bei deren Höchstleistungen angefeuert. Dieses Jahr habe ich mich zum ersten Mal seit 2017 wieder an einen Marathon herangewagt, und zwar in Berlin.




Dies war mein siebter Marathon, und wie immer war mein Ziel, endlich die 3:45 h zu brechen. Dieses Ziel ist mein persönlicher „weißer Wal“, vor Berlin bin ich immer wieder daran gescheitert. In Berlin sollte ich nun aber den vielleicht perfektesten Tag meines Läuferlebens erwischen, über den ich immer noch verblüfft bin. Ich kann mir das Ergebnis nur durch drei Erfolgsfaktoren erklären – die Vorbereitung, die Freunde aus der RUNNING Company und den Ablauf des Tages selbst.



Die Vorbereitung

Ich habe wieder einen individuellen Trainingsplan von Bianca bekommen, den ich beruflich bedingt und wegen kleiner Wehwehchen nicht immer einhalten konnte. Die letzten sechs Wochen vor Berlin hat es aber gepasst, und die Einheiten haben offensichtlich „gesessen“. Auf Detlefs Tipp hin habe ich mir gute Nike-Rennschuhe geleistet, die aussehen wie gelbe Haifische. Hat sich gelohnt. Außerdem habe ich durch Intervallfasten 17 kg Gewicht reduziert (Motto: „Jetzt ein schönes Dinner mit Schnitzel und Bier – oder doch lieber ein paarmal um die Alster rennen?!“ – macht man das oft genug, nimmt man ab) und an meiner Schrittlänge gearbeitet (im Rennen 1,22 m). In der Woche vor dem Lauf dann „maximales Tapering“ (ein Begriff von Bianca) mit 9 Gängen beim Italiener schon am Freitag und zweimal Nudeln am Samstag.



Die Freunde.

Die Freunde, die ich gefunden habe, sind das Beste an der RUNNING Company. Sie haben für meine Charity gespendet, damit ich in Berlin überhaupt antreten durfte, und sind entweder wie Klaus, Detlef, Mathias, Stephi und Billi selbst mitgelaufen oder wie Katja, Christiane und Nicoletta nur zum Anfeuern aus München über Hamburg nach Berlin angereist. Ich hatte Freunde bei Kilometer 7, 17, 31 und im Ziel. Katja stand wie ein Uhrwerk an den Treffpunkten und hat mir Gels und Wasserflaschen gereicht. Das war alles eine große Hilfe und auch eine Riesenmotivation, wirklich mein Herz rauszulaufen.



Der Tag.

Vor dem Start gab es wilde nervöse Diskussionen über Wind, Sturm und Regen, ausgelöst durch zu viele Wetter-Apps. Am Ende war die Temperatur perfekt, der Wind nicht so schlimm, der Regen in der zweiten Hälfte vorhanden aber egal. Ich habe vom Start weg einen guten Trott erwischt und bin den ersten Halbmarathon in 1:49 angegangen. Da ich dieses Jahr keine HM-Zeit unter 1:50 stehen hatte, war das recht mutig (Bianca würde sagen: wahnsinnig), aber ich habe mich gut gefühlt und es einfach riskiert. Die Verpflegung im Rennen hat zum ersten Mal 1A gepasst (Gels ohne Koffein bei KM 7, 17, 25 und mit Koffein bei 31 und 37), und Christiane hat in einer Hexenküche gigantische Salztabletten hergestellt (KM 17 und 31), die Krämpfe komplett verhindert haben. So konnte ich auf dem zweiten Halbmarathon tatsächlich noch zulegen, habe die vor mir gestarteten „Hasen“ für die Zeit von 3:45 überholt (auch Caro) und das Tempo konstant gehalten. Zum ersten Mal hatte ich zwischen den KM 30 und 40 keinen Einbruch und noch immer was im Tank, als 40 schon vorbei war. In dem Wissen, dass ich so einen Tag vielleicht nie wieder erwische, habe ich nochmal alles gegeben und die letzten 1,2 Kilometer in unter sechs Minuten geschafft.




Herausgekommen ist eine Zeit von 3:35:21 h, die keiner so recht glauben kann, ich auch nicht. Ich bin baff, froh und dankbar, meine Bestzeit um mehr als 13 Minuten gesteigert zu haben!

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