Der Traum vom Marathon unter 3h – Marek Neumann, Jahrgang 1979

Der Traum vom Marathon unter 3h – Marek Neumann, Jahrgang 1979
15. Oktober 2012 RC | Henrik

Der Traum vom Marathon unter 3h

RUNNING Company Erfolgsgeschichte Marek NeumannAls ich mir im Juni dieses Jahres nach dem anstrengenden Frühjahr zwei Wochen Laufpause genehmigte, fand ich die Zeit, über die Vorbereitung zum Berlin Marathon 2012 genauer nachzudenken. Es sollte mein zweiter Marathon werden. Meine Premiere fand am 22.4. im schönen Spreewald statt, einer sehr beschaulichen aber leider auch fast publikumslosen Veranstaltung. Ich hatte mir diesen Ort ausgesucht, um möglichst ohne Druck an diese Distanz herangehen zu können. Den Druck machte ich mir allerdings selbst. Etwas naiv wollte ich die 3h-Grenze knacken, und das mit einer wenig systematischen Vorbereitung. Viele Kilometer hatte ich im Winter gemacht, der 3h-Steffny-Plan war allerdings nur etwas Gewissensberuhigung und stand gegen Ende auch nur auf dem Papier. Es kam, wie es kommen musste: die zweite Hälfte des Marathons war eine Katastrophe mit vielen Gehpausen und einem respektablen positiven Split, ab KM 28 ging kaum noch etwas und nur dank der Begleitung von meiner Frau Britta auf dem Rad konnte ich den Lauf überhaupt beenden.

Groß enttäuscht war ich ob der 3:11 h trotzdem nicht, aber mir sehr wohl war bewusst, dass mir ohne eine gründlichere Vorbereitung das gleiche Dilemma in Berlin blühen würde. Also schrieb ich Bianca eine Mail und fragte sie, ob mein 3h-Vorhaben überhaupt realistisch sei. Sie sah sich meine bisherigen Zeiten an und als ihre Antwort positiv ausfiel, war der 3-monatige Trainingsplan gebucht.

Was zunächst noch recht entspannt losging, war gegen Ende doch eine ziemliche Herausforderung: 4-5 Trainingseinheiten pro Woche, der Spagat zwischen Familie, Job und Sport wurde immer größer und fordernder. Auch im Urlaub ging es raus zu Tempoeinheiten auf der Deutschen Fehnroute. Gleich danach setzte mich eine Erkältung außer Gefecht, es sollte zum Glück der einzige Stolperstein in der gesamten Vorbereitung sein. Ich blieb aber ruhig, denn wer kann schon von sich behaupten, völlig problemlos eine 3-monatige Marathon-Vorbereitung zu absolvieren?

Zum Glück kam der Tag X – der 30.9.2012 – sehr schnell und ich fühlte mich sehr gut vorbereitet, die 42,195 km in meiner gewünschten sub 3h zu packen. Was man sich im Lauftraining nur schwer vorstellen kann, die notwendige Pace von 4:15 min/km über diese entsetzlich lange Zeit zu laufen, wurde an diesem Tag schöne Realität. Die ersten 20 km zogen nur so an mir vorbei, ohne dass ich mir wirklich bewusst war, hier einen Marathon zu bestreiten. Natürlich hatte ich die genauen Tempovorgaben von Bianca im Kopf, trotzdem lief ich auch diesmal ca. 2 min. schneller als die Vorgabe aus meinem Trainingsplan.

Aber dieses Mal war da die gewisse „kontrollierte Offensive“, die Handbremse war bis KM 25 noch ein ganz klein wenig angezogen, den erhobenen Zeigefinger der Trainerin immer vor meinem geistigen Auge. Im Spreewald waren die Reserven zu diesem Zeitpunkt komplett aufgebraucht. Der richtige Marathon begann aber auch in Berlin bei KM 30. Die Beine wurden müde, das Tempo kontinuierlich langsamer und auch der Kopf hegte ernste Zweifel an meinem Ziel. Die letzten harten Trainingswochen, sollten die wirklich umsonst gewesen sein? Nein! Mit Unterstützung der Berliner und meiner Familie (die bei KM 39 auf mich gewartet hat), kämpfte ich mich durch die Straßen und konnte sogar ohne einen Endspurt das Rennen jubelnd beenden. Die 2:57 h auf der Uhr nahm ich mit großer Erleichterung zur Kenntnis. Es hatte tatsächlich gereicht und wie!

Skeptisch ob meines Vorhabens blieb ich bis KM 40 an diesem Sonntag. Auch das „viel Spaß bei deinem ersten Marathon unter 3h!“, das Bianca mir im letzten Trainingsplan schrieb, wollte ich erst glauben, wenn ich es selbst erlebt habe. Nach diesem Rennen kann ich sagen: eine gründliche und vor allem systematische Vorbereitung ist mehr als die halbe Miete. Eine erfahrene Trainerin ständig an seiner Seite zu wissen, hilft ungemein, um Fehler in der Vorbereitung zu vermeiden und mit breiter Brust und viel Selbstbewusstsein in so einen Marathon zu gehen. Danke an Bianca und den RUNNING Company Trainingsplan für diese große Hilfe! Der Traum vom Marathon unter 3h ist kein Traum mehr für mich.
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