Es ist ein unglaubliches Gefühl, über sich selbst so hinauszuwachsen
Mein anfängliches Ziel war, endlich aus meinem Lauftrott herauszukommen, und 10 km schneller als in 60 Minuten laufen zu können. Dazu eine gute Lauftechnik erlernen und möglichst verletzungsfrei bleiben. So begann ich mein Gruppentraining im Juli 2021. Durch das „erbarmungslose“ Dienstagstraining stellten sich schon bald erste Erfolge ein und meine Fitness – und damit auch der Spaß am Laufen – wurden immer größer.
In diesem Jahr wagte ich mich dann an mein erstes Rennen heran und finishte im Mai beim Wings for Life-Rennen mit 18,43 km mit einer Pace von ca. 5:40. Vor einem Jahr wäre das unvorstellbar gewesen! Es hat viel Spaß gemacht, also warum nicht auch einen Halbmarathon wagen? Der sollte aber gut vorbereitet sein. Ein Jahr nach meinem Einstieg ergänzte ich das wöchentliche Gruppentraining um einen persönlichen Trainingsplan von Bianca, mit dem Ziel, im Herbst am Münchner Generali Halbmarathon teilzunehmen. Der Trainingsplan gab meinen wöchentlichen Trainingseinheiten eine komplett neue Struktur. Parallel wurde ich von neuen Lauffreunden aus dem Gruppentraining ermuntert, auch an Wettkämpfen über 10 Kilometer teilzunehmen. Bianca bestärkte mich dazu: „Rennen sind das beste Training. Mach nur, Juliane!“. So habe ich dann über den Sommer monatlich 10k-Rennen absolviert – und das jedes Mal mit einer neuen Bestzeit. Im Oktober schloss ich meine 10km-Rennen bei den RUNNING Company-Vereinsmeisterschaften in Anzing mit 47:32 Minuten Bestzeit ab! Was für ein Erfolg! Ich erinnere: vor knapp über einem Jahr brauchte ich ca. 60 Minuten für 10 Kilometer.
Mein großes Ziel war aber der Halbmarathon im Oktober. Bald rückte der große Tag näher und ich wurde durchaus nervös. 10km-Rennen konnte ich zwischenzeitlich einschätzen und mir meine Kraft gut einteilen. Aber wie wird das beim Halbmarathon sein? Wie schnell kann ich laufen, ohne mich zu übernehmen? Bianca gab mir Tipps zum Anlaufen und zur Anpassung der Geschwindigkeit während des Rennens.
Dann war er da, der große Tag! Viele andere Läufer aus der RUNNING Company waren auch am Start und so hielt sich meine Nervosität am Renntag in Grenzen. Gemeinsames Einlaufen, Steigerungen, Stabi und dann die Startaufstellung, Startschuss. Ich lief los. Etwas schneller als geplant, aber wieso fühlt sich das Tempo im Rennen immer so viel langsamer an als im Training? Ohne genau zu wissen, in welcher Zeit ich den Halbmarathon laufen kann (zumindest war das Ziel unter 2 Stunden anzukommen), hing ich mich ziemlich schnell an einen Pacemaker mit sub 1:45 h dran. Ich war erstaunt, wie locker ich das Tempo mithalten konnte. Und so lief und lief ich dann, bis ich bei Kilometer 18 plötzlich merkte, dass die Energie zu Ende war. Den Pacemaker musste ich ab dort ziehen lassen. Dennoch konnte ich mich, so kurz vor dem Ziel noch motivieren weiterzumachen und alles zu geben. Und wie war meine Freude groß, als ich kurz vorm Marathontor von Bianca in Empfang genommen wurde. Sie hat mich auf den letzten Metern mit einem vollen Motivationsschub bis zum Ziel begleitet! Was für ein Zieleinlauf! Ich war überglücklich es geschafft zu haben. Noch wusste ich nicht genau, in welcher Zeit. Dann kam schnell die große Überraschung und pure Freude: 1:45.37 h – eine Pace von 5:00 min/km. Mein erster Halbmarathon. Es ist ein unglaubliches Gefühl, über sich selbst so hinauswachsen zu können!
Ich freue mich auf das nächste Jahr mit vielen kleinen und einem großen Laufziel – zusammen mit der RUNNING Company!