Marathon? Ich? Niemals! – Ina Schmidt, Jahrgang 1970

Marathon? Ich? Niemals! – Ina Schmidt, Jahrgang 1970
21. Dezember 2019 Regina

Marathon? Ich? Niemals!

So war bis vor einem Jahr meine Antwort und kam wie aus der Pistole geschossen. Tja, sag niemals NIE! Ende 2018, angesteckt durch die Berichte des Berlin-Marathons, kam mir der spontane Gedanke, einen Marathon zu laufen. Eine verrückte Idee. Aber irgendwie doch cool.
Und – die Schnapsidee wurde tatsächlich Realität. In Dresden, Ende Oktober 2019.




Nachdem ich im März meine ersten 30 Kilometer in einem Volkslauf im Flachland lief, traute ich mir im Juni den Sachsentrail im Erzgebirge zu. 34 km mit knapp 1000 Höhenmetern. Eine neue Herausforderung. Hierzu holte ich mir die Hilfe von Bianca. Ich war schon in 2 RUNNING COMPANY Laufcamps und finde Bianca toll, strebsam, lustig, stark und sie ist ein prima Vorbild. Seit dem Camp in der Seiser Alm liebe ich Trails und Berge. Wöchentlich bekam ich per E-Mail einen individuellen Trainingsplan zugeschickt, den ich wirklich akribisch abgearbeitet habe. Eigentlich wollte ich nach den 12 Wochen und dem erreichten Ergebnis das „betreute Laufen“ beenden. Meine Gedanken…die 8 km bis zum „Flachland“-Marathon schaffst du auch alleine. Heute weiß ich, dass es goldrichtig war, mit meinem persönlichen Trainingsplan weiter zu trainieren. Also 14 neue abwechslungsreiche Trainingsplanwochen mit Steigerungsläufen, Intervalltraining, Lauf-ABC, Stabi, Dehnung, Kraft usw.




Das Training macht Spaß, ist aber auch sehr fordernd. Irgendwie auch eine Art Laufcamp. Bianca ist stets erreichbar bei Fragen und Sorgen. Da spielt die Entfernung gar keine Rolle! DANKE Bianca!




Dann war er da, DER Tag, der 27.10.2019. Aufgeregt war ich wie vor jedem Lauf sehr. Biancas Worte immer im Kopf – „Ina, die Premiere deines ersten Marathons hast du nur einmal, du kannst sie nicht wiederholen. Genieße den Lauf, und gehe ihn lieber langsamer an. Schneller werden kannst du immer noch, beim nächsten 😉. Ich traue dir eine Zeit von 4 Stunden zu“.




Das Wetter war ähnlich wie beim Berlin Marathon in diesem Jahr. Sehr windig und Regen wird laut Vorhersage kommen. Die Einnahme der Energie-Gels habe ich vorab ausgezählt und mir die Kilometerzahl mit Stift auf den Arm geschrieben (sicher ist sicher). Es waren zwei Runden durch die Stadt zu absolvieren. Nachdem die Halbmarathonies nach Runde 1 ihr Ziel erreicht hatten ging es bei uns weiter. Eine Läuferin, Annette aus Erfurt, neben mir laufend meinte: „Jetzt geht der Marathon erst richtig los“. Es war ihr 10. Marathon. Wir liefen die nächsten 15 Kilometer gemeinsam.




Der Nieselregen ging in Regen über und es wurde kälter. Meine wunderbaren Laufschuhe hatte ich leider nie auf nasser Straße getestet. Es war sehr rutschig auf der Asphaltstraße am Großen Garten, was mir etwas die Kraft raubte. Aber die Energie kam zurück! Nachdem meine Begleiterin die Kraft verlies, kam sie bei mir zurück. Ab jetzt war ich wieder allein unterwegs. Aus der ersten Runde wusste ich genau, wo es langgeht und setzte mir kleine Streckenziele. Ich erhöhte Stück für Stück mein Tempo – und es lief super. Meine Beine waren durch den Regen und die Kälte gefühlt eingefroren. Innerlich fühlte ich mich jedoch warm und stark. Die zahlreichen geduldigen Zuschauer mit Regenschirmen und die Trommlergruppen, die inzwischen unter Vordächern standen, motivierten uns Marathonis weiterhin toll. Ich genoss jeden Meter und überholte jetzt einige Läufer, die mich in der ersten Runde überholt hatten. Es waren Glücksgefühle auf der ganzen Strecke. Ich hatte Spaß, richtig Spaß.




Dann war sie da, die Zielstraße, noch ein kleiner Anstieg, eine Kurve, dann konnte ich das Zielbanner sehen. Und plötzlich waren da die beiden Pacemaker mit der 3:59-Fahne vor mir, die mich bei KM 21 mit einer Traube von ca. 15 Läufern überholt hatten. Die Ziellinie überquerte ich bei 3:58 h – alleine mit den Pacemakern. Ich weiß nicht wie Bianca es macht und plant, aber sie hat es sowas von drauf. Mein erster Gedanke nach dem Zieleinlauf war: Das will ich nochmal! Finisher-Medaillen wurden von jungen Mädchen überreicht – ich war stolz wie ein Bär und kam zwei Wochen (reicht gar nicht) aus dem Grinsen nicht mehr raus. Annette lief zehn Minuten nach mir ins Ziel. Sie kam sofort zu mir und bedankte sich, dass ich sie solange „gezogen“ habe. Sie ist eine neue Bestzeit gelaufen.




Danke Bianca, dass du mir dieses wunderbare Erlebnis und Gefühl beschert hast und mich betreut und an mich geglaubt hast! Wir sehen uns auf Lanzarote im nächsten Laufcamp!

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