Mein großer Marathon Tag

Mein großer Marathon Tag
28. Oktober 2016 RC | Bianca

Mein großer Marathon Tag

RUNNING Company München Marathon 2016 Harry WegenerNach zwei Jahren kontinuierlichem Aufbautraining, mit anfangs zwei, inzwischen aber eher drei bis vier Trainingseinheiten pro Woche, habe ich mich Ende Juni getraut.  Nach meiner neuen Halbmarathon-Bestzeit von 1:54.12 h beim Münchener Stadtlauf entschloss ich mich, endlich meinen lang gehegten Traum in die Tat umzusetzen: einmal im Leben einen Marathon laufen. Der München Marathon am 9. Oktober 2016 sollte es werden.




Da ich zu diesem Zeitpunkt schon länger das Intervall-Training der Running Company am Dienstag besuchte, war ich ja bereits in guten Händen und brauchte nur noch meinen Marathon-Trainingsplan bei Bianca anfordern. Zu meiner Überraschung gab es in diesem Plan, der Woche für Woche individuell für mich erstellt wurde, kaum gleichmäßige langsame Läufe, sondern Intervalle in allen Variationen und jede Menge Steigerungsläufe; dazu noch Dehnungsübungen und Stabi. Am Anfang habe ich den Plan nur für eine grobe Vorgabe gehalten, die man nach Lust und Laune an die Tagesform anpassen kann. Im Verlaufe der Vorbereitung habe ich aber festgestellt, dass es wesentlich besser funktioniert, wenn ich mich möglichst genau an die Vorgaben hielt, weil dann Belastung und Regeneration perfekt auf einander abgestimmt waren. Sogar die Steigerungsläufe habe ich nach und nach schätzen gelernt.




Nachdem ich meinen letzten Formtest beim Erdinger Stadtlauf mit einer neuen persönlichen Bestzeit von 49.05 min über 10 km (erstmals unter 50 Minuten!) bestanden hatte, kam der angenehmste Teil der Vorbereitung: Tapering und Carbo-Loading.




Nun war er da, mein großer Tag. Hervorragende Bedingungen: relativ frisch, aber schönstes Herbstwetter mit Sonnenschein. Noch ein kurzes Warm-up, unter Anleitung der Chefin zusammen mit drei weiteren Red Runners, die sich für den Marathon angemeldet hatten, dann konnte es losgehen. Ich sortierte mich in der Startaufstellung zwischen den Zugläufern für 4:15 und 4:30 h ein und ließ mich von der Menge mitziehen. Das Tempo war zwar etwas zu flott für mich, aber ich fühlte mich großartig und konnte deshalb der Versuchung nicht widerstehen, einfach mitzulaufen. Das ging auch bis KM 26 ohne Probleme. Bei KM 30 war dann mein Akku ziemlich leer und noch relativ viel Strecke übrig.




Ich hangelte mich jetzt von Verpflegungsstation zu Verpflegungsstation, machte jeweils beim Trinken eine kurze Gehpause und lief dann langsam weiter. Die Schleife am Königsplatz in die Maxvorstadt zog sich wie Kaugummi und war eine echte Herausforderung für mich und meinen inneren Schweinehund. Zum Glück gab es in diesem Bereich relativ viele Zuschauer, die uns Läufern motivierenden Beifall spendeten und Schilder wie „Lauf‘ du Sau!“ oder „umkehren ist jetzt auch blöd“ (bei KM 36) hochhielten. Die Krönung war ein mir unbekannter Zuschauer, der offenbar meinen Namen auf der Startnummer gelesen und mich beim Gehen erwischt hatte. Er rief „Harry, hau‘ rein, bloß nicht aufgeben!“. Ich trabte wieder los und wurde dafür von Zuschauern mit einem extra Applaus und einer Welle gefeiert.




Zwei Kilometer  vor dem Ziel hat mich dann Bianca in Empfang genommen und ins Ziel gejubelt. Auf einmal fühlten sich die Beine wieder viel frischer an. So konnte ich den restlichen Weg zum Olympiastadion, den Einlauf durch das Marathontor, die Schlussrunde im Stadion und den Zieleinlauf in vollen Zügen genießen. Einfach großartig!




Nach dem Lauf ging es mir besser als erwartet. Keine schmerzende Sehne, keine wunde Stelle, keine Blase, kein Krampf – nichts. Mit meiner Zeit von 4:23:58 h war ich zwar etwas langsamer, als ich gehofft hatte, aber beim ersten Marathon ist mir das egal. Ich hatte so viel Spaß, dass es bestimmt nicht mein Letzter war und freue mich schon auf mein erstes Marathon Finish unter 4 Stunden.

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