Neue Halbmarathon-Bestzeit nach nur sechs Wochen Lauftraining
Der Sommer 2022 war sonnig und warm. Nur blöd, dass ich mir im Juli beim Wandern den Arm gebrochen hatte und sechs Wochen lang überhaupt keinen Sport treiben konnte. Ausgedehnte Recovery-Gassigänge mit Hund Einstein und Gipsarm im Münchner Luitpoldpark waren erlaubt, aber die Pulsuhr sagte mir gnadenlos, dass mein Fitnessniveau täglich sinkt. Ende August konnte ich dann endlich wieder ins Gruppen-Lauftraining im Dante-Stadion einsteigen. Und Bianca erstellte mir wieder den wöchentlichen Trainingsplan. Natürlich musste ich langsam starten – alle Läufe im 1. Gang und nicht zu lang. Steigerungsläufe über 100 Meter fielen mir extrem schwer bzw. gingen fast gar nicht mehr. Schon interessant zu erleben, was läuferisch nach langer Pause noch geht und was nicht. Und vor allem was wieder möglich ist – Laufen! Training! Laufen! Spaß!
Mein Trainingsplan war Gold wert, eine Super-Motivation und ein Fahrplan ohne es zu übertreiben. Natürlich hatte ich mich immer an den Trainingsplan gehalten. Bianca spricht. Klaus folgt. Und so bin ich Woche für Woche stärker und schneller geworden. Mein Saisonziel, der München Marathon Anfang Oktober, ja dafür reichte es leider nicht mehr und Bianca hatte mir klar davon abgeraten. Der Halbmarathon wurde von ihr genehmigt. Und so hatte ich fix auf den München Halbmarathon umgebucht. Bianca spricht. Klaus folgt.
Ein guter Test waren die 10 km in Anzing eine Woche vor dem Halbmarathon, die ich überraschend mit leicht verbesserter Bestzeit laufen konnte. Mein Ziel für den München Halbmarathon war es, an meine alte Bestzeit heranzukommen und zu schauen, wie gut ich mich nach der halben Distanz fühle.
Bei der Pace-Vorgabe hatte ich leider einen Zahlendreher eingebaut und nach der Hälfte der Strecke sagte ich mir, okay, das wird heute keine Bestzeit, aber du läufst das Rennen anständig zu Ende. Also Pace halten bis ins Ziel und dann nicht zu sehr enttäuscht sein. Bei KM 20 schaute ich auf die Gesamtzeit und dachte mir, soweit bin ich nicht entfernt von der Bestzeit.
Und dann stand auch schon Bianca 150 Meter vor dem Marathontor im Olympiastadion und rief mir lautstark zu: „Klaus! Das ist eine gute Zeit!“ Sie lief neben mir und rief: „Da geht noch was! Die Armfrequenz erhöhen! Schaut super aus!“ Und da war es wieder. Bianca spricht. Klaus folgt. Unglaublich aber wahr, meine alte Bestzeit konnte ich völlig überraschend um 18 Sekunden unterbieten und ohne Biancas Befeuern vor dem Einlauf ins Stadion wäre dies wohl nicht passiert. Nach nur sechswöchigem Gruppentraining und sechswöchigem Trainingsplan war ich zurück im Läuferleben und sehr glücklich über diesen Erfolg!