Lauf-Comeback von Bianca Meyer geglückt

Lauf-Comeback von Bianca Meyer geglückt
4. April 2017 RC | Bianca

Forstenrieder Volkslauf – seit 31 Jahren Tradition

Der Forstenrieder Volkslauf ist in München eine echte Traditionsveranstaltung. Schon zum 31. Mal wurde das Rennen über 10 km und im Halbmarathon ausgetragen. Nachdem der Forstenrieder Park zu meinen Laufrevieren zählt, hatte ich mich am Morgen des Rennens kurzfristig dazu entschlossen, beim Halbmarathon nach zu melden. Ich wollte ohnehin für die RUNNING Company Renner das Warm-up machen, wieso also nicht auch selbst starten. In den letzten Jahren konnte ich nie bei diesem Rennen dabei sein, da ich immer schon in unserem Toskana Laufcamp weilte.

War das also ein Zeichen?

Beste Stimmung vor dem Lauf

Beste Stimmung vor dem Lauf

 

Comeback furioso?

Die Vorzeichen für mein Wettkampf-Comeback standen günstig, schließlich konnte ich mich bei diesem Rennen schon zweimal in die Siegerliste eingetragen. Nur der Blick auf das Thermometer drei Stunden vor dem Start, ließ mich zaudern;  wohlige 20 Grad wären für meine eigentlich geplante Radtour wunderbar gewesen, aber für einen Halbmarathon? Egal, zu viel durfte ich mir nach sechs Monaten Wettkampfpause nicht erwarten, nur eine sub 1.30 h sollten es bitteschön sein. Als beim Start dann Bernadette Pichlmaier gleich an mir vorbeiflog, war ich kurz versucht mitzulaufen; als Wettkämpfer kann man eben nicht aus seiner Haut ;-). Gott sei Dank war ich vernünftig genug mich zu bremsen, war der erste Kilometer mit 3.55‘ ohnehin viel zu schnell. Eine Laufpace von 4.10‘ hatte ich mir beim Hinradeln zum Start überlegt, aber so eng darf man das nicht sehen ;-).

Bernadette Pichlmaier und Bianca Meyer

Bernadette Pichlmaier und Bianca Meyer

Traumstart trotz Wassermangels

Die ersten paar Kilometer liefen wunderbar und ich hatte mich bei einer Pace von 4.05′ eingependelt. Glücklicherweise kam bei KM 5 auch der erste Wasserstand, denn meine Zunge hing schon sehr tief. So gut die ersten fünf Kilometer liefen (Durchgangszeit 20.17 min.), so schlecht waren die nächsten fünf Kilometer (21.20 min.). Gefühlt hatte mir jemand den Stecker gezogen und ich hatte schon die schlimmsten Befürchtungen, mich nun 15 km ins Ziel quälen zu müssen. Auf Platz 2 der Damen liegend kämpfte ich im Läuferniemandsland (100 m vor und nach mir war keine Läuferseele) gegen meine schlechten Gedanken: Wieso machst du das nur? Du könntest jetzt wunderbar um den Starnberger See radeln? Oder noch besser, an der Isar liegen? Herrje, und dafür habe ich auch noch 32 € Startgeld bezahlt, verrückt.

Daumen hoch für ein hitziges Rennen

Daumen hoch für ein hitziges Rennen

Alles Schlimme geht irgendwann zu Ende

Nachdem wir irgendwann nach KM 10 die schrecklichen Schotterpisten hinter uns gelassen hatten und ich endlich wieder Asphalt unter der Laufsohle spürte, kam mein Laufrhythmus zurück. Zwischen KM 10 und 15 lief es wieder besser und ich freute mich über meine 20.38 min. im dritten 5-km-Abschnitt. Ob es am besseren Untergrund lag, an etwas mehr Schatten oder der Nähe zum Ziel – keine Ahnung, aber ich war sehr happy. Ungefähr hier sah ich bei einer Wende auch Wolfgang aus unserer Dienstag-Laufgruppe, der sicherlich eine knappe Minute vor mir lief und ebenfalls Bernadette, die circa eine halbe Minute Vorsprung hatte. Irgendwie hat mich diese Wende dann so richtig gepusht und ich habe aufs Gas gedrückt. Vielleicht hat sich Bernie auf der ersten Hälfte übernommen und ich habe noch Chancen auf den Sieg? Im leicht überhitzen Zustand gingen mir schon lustige Gedanken durch den Kopf.

Wasser, Wasser, ich brauche Wasser

Der Wassermangel begleitete mich weiter und leider waren die vier Wasserstationen an diesem Tag für die 21 km bei weitem nicht ausreichend. Auch meine zwei Gels, die ich noch zwischen den Wasserstationen trank, halfen nicht viel. Jedem Radler mit Trinkflasche an seinem Fahrrad sah ich sehnsüchtig nach und irgendwann wurde es mir zu bunt. Wieso nicht einfach mal einen der Samstagsradler fragen. Gesagt getan, schrie ich einem Radfahrer am Wegesrand „Wasser, Wasser“ entgegen, worauf mir dieser prompt seine Radflasche reichte. Kurz vor dem Hitze Tod stehend goss ich mir erst mal einen großen Schwapp zur Abkühlung über den Kopf. Blöd war nur, dass es kein Wasser war sondern Iso, aber egal Hauptsache nass und kühl.

Finale Furioso

Durch die vielen langen Geraden im Forstenrieder Park, sah ich ab KM 15 Bernadette Pichlmaier auch wieder vor mir laufen. Ganz Wettkämpfer begann ich im Kopf den Abstand auf sie in Sekunden mitzuzählen. Auch der ein oder andere Streckposten rief mir meinen Abstand auf Platz 1 zu und es wurde tatsächlich weniger mit jedem Laufschritt. Irgendwann war der Schlachtplan in meinem Kopf dann aufgestellt – 4 Sekunden pro Kilometer müsste ich schneller laufen als sie, das sollte doch möglich sein. Gesagt getan forcierte ich mein Lauftempo weiter und erreichte sogar wieder Laufzeiten von unter 4 Minuten pro Kilometer und die Sekunden Rückstand zerrannen. Rund 2 km vor dem Ziel konnte ich Bernie schließlich überholen und ab hier gab ich Vollgas oder das, was meine Beine noch hergaben. Scheinbar war das nicht so schlecht, denn mit 20.01 min. war der vierte 5km-Abschnitt mein schnellster und das reicht für den Gesamtsieg bei den Frauen. Es war ein tolles Gefühl die letzten 200 m im Stadion zu laufen, plötzlich waren meine Beine auch wieder leicht wie eine Feder. Und Kraft zum Jubeln hatte ich auch noch und mit meiner Endzeit von 1:26.59 h (Pace 4.07‘) bin ich wirklich sehr zufrieden.

Glückliche Finisher

Glückliche Finisher

Laufhelden

Laufhelden

Wo ist Harry? Und danke, Reiner.

Wolfgang lief kurz nach mir ins Ziel, knapp gefolgt von Reiner, der den schnellsten Endspurt aller Teilnehmer hinlegte, da bin ich mir ganz sicher. Ihr hättet das sehen müssen, das war granatenschnell. Und nachdem Harry nach meinem Siegerinterview noch nicht im Stadion war sind Reiner und ich ihm noch einmal entgegen gelaufen und haben ihn auch 2 km vor dem Ziel getroffen. Ebenfalls mit der Wärme hadernd hatte er sich tapfer durchgekämpft und das ist es, was zählt! Es geht nicht nur um Platzierungen, du musst dir nach dem Rennen sicher sein, dein Bestes gegeben zu haben.  In diesem Sinne:

Start running and never stop!

Bianca

Ergebnisse Forstenrieder Volkslauf 2017

10 Km

  • Nicoletta Liberato, 50.51 min, 4. AK
  • Martin Winter, 40.42 min, 2. AK

Halbmarathon

  • Bianca Meyer, 1:26.59 h, Gesamtsieg Frauen
  • Harry Wegener, 2:06.24 h
  • Reiner Winter, 1:31.12 h, 4. AK
  • Wolfgang Krause, 1:31.06 h
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